Am Mittwoch, den 24. September 2014 um 19.30 Uhr wird eine bekannte Persönlichkeit in Deutschland die Kirchengemeinde Zeven besuchen. Franz Müntefering, ehemaliger Bundesminister, Vizekanzler und Vorsitzender der SPD, ist der Einladung des Gemeindebeirates der St. Viti Kirchengemeinde und des Kirchenkreises Bremervörde-Zeven, des ambulanten Hospizdienstes Bremervörde und des stationären Hospizes zwischen Elbe und Weser gefolgt, um zum Thema „Sterbehilfe – „Der süße Tod?“ zu referieren. Die Veranstaltung findet in der Zevener St. Viti Kirche statt.
„Nach der Sommerpause wird der Bundestag über eine neue Reform der Sterbehilfe-Vorschriften debattieren. Wir freuen uns, dass wir in Zeven jetzt schon die Möglichkeit haben, mit Herrn Müntefering zu diesem aktuellen Thema in den Gedankenaustausch gehen zu können“, so die beiden Vorsitzenden des Gemeindebeirates, Christine Thies und Birgit Hübner. „Zumeist wird das Thema Sterben und Tod in unserer Gesellschaft tabuisiert, aus Angst oder Unsicherheit wird nicht darüber gesprochen oder es wird peinlich geschwiegen. Aus diesem Grunde ist es wichtig, dass sich bekannte Personen öffentlich dieser Thematik stellen und von ihrer Überzeugung berichten, damit sich die Menschen eine Meinung bilden und mitreden können“, so die beiden Frauen weiter.
Franz Müntefering machte vor einigen Jahren Schlagzeilen, in dem er von seinen öffentlichen Ämtern zurück trat, um seine kranke Frau Ankepetra Müntefering bis zum Tod zu begleiten und bei ihr zu sein.
Franz Müntefering sagte vor kurzem, dass die Menschen aus Angst vor einer Pflegebedürftigkeit das Lied vom süßen Freitod immer wieder sängen. Seiner Meinung nach ist die Heroisierung der Selbsttötung jedoch problematisch. Warum es darum geht, zu helfen und sich helfen zu lassen – und nicht um die eleganteste Abschiedszeremonie zu planen. Für Franz Müntefering steht das Leben im Mittelpunkt seines Referates mit all seinen guten und belastenden Facetten. Wie werden wir mit dem Älterwerden und dem Sterben umgehen wollen? Dieses wird eine Frage sein, die an dem Abend in der St. Viti Kirche nachgegangen werden wird.
Franz Müntefering wurde anlässlich der Eröffnung des Hospizes zwischen Elbe und Weser in Bremervörde im Mai diesen Jahres vom Bremervörder Superintendent Wilhelm Helmers eingeladen und er hat daraufhin seinen Besuch angekündigt. „Wir sind dankbar, dass Herr Müntefering sich auf den Weg zu uns macht und er von seinen Erfahrungen berichten wird“, so Superintendent Helmers.
Franz Münetfering engagiert sich auch weiterhin. Neben Vorträgen arbeitet er zudem in der Bundes SPD zum demographischen Wandel mit.
Der Eintritt ist frei.