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Heiner Georgi-Gerdes in Zeven zum Pastor ordiniert

Nachricht 13. Februar 2025

Ort ist neue Heimat nach Stationen in London, Jerusalem und Berlin

Pastor Heiner Georgi-Gerdes (re.) und Regionalbischof Hans Christian Brandy. Foto: Kirchengemeinde Zeven

Zeven. In einem festlichen Gottesdienst in der Zevener St. Viti-Kirche ordinierte Regionalbischof Hans Christan Brandy am Samstag Heiner Georgi-Gerdes zum Pastor.

„Heute ist ein Tag der Freude“, so Brandy zu Beginn seiner Fest-Predigt. Damit war nicht nur die Freude in Zeven über den neuen Pastor angesprochen. Der 34-jährige Georgi-Gerdes hatte sich ein Bibelwort für diesen Tag ausgesucht, indem die Freude ausdrücklich genannt ist. „Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude“, heißt es im Römerbrief (Röm 15, 13).

Ein Tag der Freude in Zeven: Superintendent Carsten Stock (v.l.), Sandra Korn, Pastor Martin Knapmeyer, Regionalbischof Hans Christian Brandy, Pastor Heiner Georgi-Gerdes, Kirchenvorsteher Oliver Naujoks, Rev’d Christopher Powell, OGS, Pfarrerin Kristina Hofmann, Pfarrerin i.R. Christiane Kahlert. Foto: Kirchengemeinde Zeven

Brandy skizzierte die Lebensstationen des gebürtigen Thüringers, der bereits im Kindergarten den Wunsch hatte Pastor zu werden. Ein weltläufiger Mann hat in Zeven eine neue Heimat gefunden. Denn nach dem Abitur ging Heiner Georgi-Gerdes für vier Jahre zum Studium nach London, es folgte ein weiterer Studienaufenthalt in Jerusalem mit einem Master-Abschluss in Judaistik, bevor er in Berlin sein Theologie-Studium beendete.

„Ein langer, intensiver und vielfältiger Weg, der mit einem Wunsch als Kleinkind begann, kommt damit an ein Ziel“, sagte der Regionalbischof. Die Hoffnung habe für den angehenden Geistlichen dabei immer eine besondere Rolle gespielt. „Ihren Weg haben Sie auch als eine Suche erlebt, als Suche nach dem eigenen Weg, der eigenen Identität – und darin immer auch eine Suche nach Gott.“ Dabei sei es in diesen Zeiten vielfältiger Krisen wichtig, die Hoffnung nicht zu verlieren. „Kriege, Klimawandel, Wirtschaftskrise, wachsender Rechtsradikalismus bei uns und harte politische Polarisierungen, das belastet viele.“ Der christliche Glaube stelle dem, „was runterzieht“, das „Aber des Glaubens“ entgegen. „Ja, vieles ist schwierig, aber im Vertrauen auf Gott lassen wir die Hoffnung nicht fahren.“ 

Dieses „Aber des Glaubens“ entspricht der Lebens- und Glaubenshaltung von Heiner Georgi-Gerdes. Für ihn ist die Botschaft und der Auftrag der Kirche in einem Satz des Theologen Jürgen Moltmann zusammengefasst: „Das Leben mit Hoffnung infizieren.“

In seiner Gemeinde fühlt sich der Geistliche, der gemeinsam mit seinem Mann Lars Gerdes in die Dienstwohnung eingezogen ist, sehr wohl. „Wir sind hier herzlich aufgenommen worden und ich bin beeindruckt von allem, was ich bislang kennengelernt habe.“

An seine zahlreichen Erfahrungen will er in seiner Arbeit anknüpfen. Der jüdisch-christliche Dialog liege ihm am Herzen, aber auch die diakonische Ausrichtung. „Eine Gemeinde, die am Sonntag Brot und Wein teilt, muss sich auch um diejenigen sorgen, deren Tisch nicht gedeckt ist.“ Da passe es gut, dass das Diakonische Werk des Kirchenkreises Bremervörde-Zeven mit zahlreichen Angeboten im Gemeindehaus vertreten sei. „Kirche ist so groß und bunt“, ist er sich sicher. „Wir haben solch einen reichen Schatz in der weltweiten Christenheit an Liedern, Gottesdienstformen und Traditionen.“ Und so ist Georgi-Gerdes auch Companion eines anglikanischen Ordens, dem Oratory of the Good Shepherd. Wichtig ist ihm: „Es gibt so viele Lebensentwürfe wie es Menschen gibt. All das hat Raum bei unserem Gott, der selbst Gemeinschaft ist – der dreifaltige Gott, dessen Wesen Pluralität ist!“

Heiner Georgi-Gerdes komplettiert das Zevener Pfarramt, das sein Kollege Pastor Martin Knapmeyer seit dem Weggang von Pastor Michael Alex seit dem Frühjahr 2024 allein versehen hatte.

Stade, 12. Februar 2025,
Sonja Domröse, Pressesprecherin Sprengel Stade