Brandy skizzierte die Lebensstationen des gebürtigen Thüringers, der bereits im Kindergarten den Wunsch hatte Pastor zu werden. Ein weltläufiger Mann hat in Zeven eine neue Heimat gefunden. Denn nach dem Abitur ging Heiner Georgi-Gerdes für vier Jahre zum Studium nach London, es folgte ein weiterer Studienaufenthalt in Jerusalem mit einem Master-Abschluss in Judaistik, bevor er in Berlin sein Theologie-Studium beendete.
„Ein langer, intensiver und vielfältiger Weg, der mit einem Wunsch als Kleinkind begann, kommt damit an ein Ziel“, sagte der Regionalbischof. Die Hoffnung habe für den angehenden Geistlichen dabei immer eine besondere Rolle gespielt. „Ihren Weg haben Sie auch als eine Suche erlebt, als Suche nach dem eigenen Weg, der eigenen Identität – und darin immer auch eine Suche nach Gott.“ Dabei sei es in diesen Zeiten vielfältiger Krisen wichtig, die Hoffnung nicht zu verlieren. „Kriege, Klimawandel, Wirtschaftskrise, wachsender Rechtsradikalismus bei uns und harte politische Polarisierungen, das belastet viele.“ Der christliche Glaube stelle dem, „was runterzieht“, das „Aber des Glaubens“ entgegen. „Ja, vieles ist schwierig, aber im Vertrauen auf Gott lassen wir die Hoffnung nicht fahren.“
Dieses „Aber des Glaubens“ entspricht der Lebens- und Glaubenshaltung von Heiner Georgi-Gerdes. Für ihn ist die Botschaft und der Auftrag der Kirche in einem Satz des Theologen Jürgen Moltmann zusammengefasst: „Das Leben mit Hoffnung infizieren.“
In seiner Gemeinde fühlt sich der Geistliche, der gemeinsam mit seinem Mann Lars Gerdes in die Dienstwohnung eingezogen ist, sehr wohl. „Wir sind hier herzlich aufgenommen worden und ich bin beeindruckt von allem, was ich bislang kennengelernt habe.“
An seine zahlreichen Erfahrungen will er in seiner Arbeit anknüpfen. Der jüdisch-christliche Dialog liege ihm am Herzen, aber auch die diakonische Ausrichtung. „Eine Gemeinde, die am Sonntag Brot und Wein teilt, muss sich auch um diejenigen sorgen, deren Tisch nicht gedeckt ist.“ Da passe es gut, dass das Diakonische Werk des Kirchenkreises Bremervörde-Zeven mit zahlreichen Angeboten im Gemeindehaus vertreten sei. „Kirche ist so groß und bunt“, ist er sich sicher. „Wir haben solch einen reichen Schatz in der weltweiten Christenheit an Liedern, Gottesdienstformen und Traditionen.“ Und so ist Georgi-Gerdes auch Companion eines anglikanischen Ordens, dem Oratory of the Good Shepherd. Wichtig ist ihm: „Es gibt so viele Lebensentwürfe wie es Menschen gibt. All das hat Raum bei unserem Gott, der selbst Gemeinschaft ist – der dreifaltige Gott, dessen Wesen Pluralität ist!“
Heiner Georgi-Gerdes komplettiert das Zevener Pfarramt, das sein Kollege Pastor Martin Knapmeyer seit dem Weggang von Pastor Michael Alex seit dem Frühjahr 2024 allein versehen hatte.
Stade, 12. Februar 2025,
Sonja Domröse, Pressesprecherin Sprengel Stade