Mit einem neuen YouTube-Format will der Kirchenkreis Bremervörde-Zeven alle ansprechen, die „in der digitalen Welt zuhause sind“. Das teilte der Referent für Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis, Pastor Simon Laufer (Iselersheim), zum Start der Reihe mit. „Inzwischen leben viele Menschen mindestens genauso im Netz wie in der analogen Welt. Darauf muss die Kirche noch viel mehr eingehen“, so Laufer. Die Zielgruppe seien junge, berufstätige Menschen zwischen 20 und 40 Jahren. Gemeinsam mit Pastor Stephan Dreytza (Hesedorf), Diakonin Louisa Backmann (Sittensen) und Informatikstudent Timon Horlboge entwickelte er das Format #fragedestages. Die Idee: Kurze Clips, direkte und persönliche Ansprache, Fragen aus dem echten Leben. Und keine vorgefertigten Antworten aus der Schublade.
Über YouTube ins Gespräch kommen
„Wir wollten mal etwas ganz anderes aufziehen“, berichtet Laufer vom Start des Projekts. Wie in vielen Kirchenkreisen sei auch zwischen Bremervörde und Zeven in der Corona-Zeit viel produziert worden – meist normale Andachten und Gottesdienste, die eben auf Video aufgenommen wurden. „Für diese Zeit war das gut. Aber wir wollten noch mehr auf die Sehgewohnheiten der YouTube-Generation eingehen.“ Kaum einer schaue sich Videos mehr als zwei oder drei Minuten lang an. Laufer weiter: „Viele Leute sind nicht unbedingt nahe an der Kirche oder an Glaubensfragen. Deshalb greifen wir ganz normale Alltagsfragen auf – die uns selbst genauso beschäftigen.“ Die Zuschauer sollen ihre Antworten dann selbst geben und diskutieren, in den Kommentaren bei YouTube, Instagram oder Facebook. „Dieser interaktive Gedanke ist uns ganz wichtig“, so Laufer. Wir wollen in Kontakt kommen – und so auch einen Zugang zur Kirche und dem christlichen Glauben öffnen.
„Moin, Mahlzeit und Mach’s gut!“
Das Ergebnis mutet tatsächlich anders an als vieles, was sonst über kirchliche Kanäle läuft. Im Mitte September veröffentlichten Premieren-Video erzählt Stephan Dreytza sehr persönlich von einem Thema, das viele kennen: die ganz normale, alltägliche Zeitnot. „Moin, Mahlzeit und mach’s gut – habe ich dafür eigentlich geheiratet?“ fragt Dreytza gleich im Intro – und nimmt den Zuschauer mit in Büro, Küche und Wohnzimmer. Seine #fragedestages: Wie verbinde ich Beruf und Privatleben? Persönlich und emotional wird es auch in der zweiten Folge mit Simon Laufer, der von seinem dreijährigen Sohn erzählt, der ihm Löcher in den Bauch fragt. Das bringt ihn zur #fragedestages: „Wundere ich mich eigentlich noch über die Dinge?“ Und Louisa Backmann, die viel im Auto unterwegs ist, fragt: „Was ist Heimat für mich – und für dich?“. Es geht auch ernst zu - im November etwa zum Thema "Tod". Künftig soll alle zwei Wochen eine Folge erscheinen.
Neue Reihe „Manni Meets“ geplant
Neben der #fragedestages sind in den vergangenen Monaten noch weitere Video-Formate im Kirchenkreis entstanden. In der Videoreihe „Was macht eigentlich?“ etwa interviewen die Diakone Michael Freitag-Parey und Sarina Alpers (Selsingen/Sandbostel) Mitarbeiter und Mitglieder ihrer Gemeinde. Geplant ist außerdem ein neues Format mit dem Arbeitstitel „Manni Meets“, in dem Pastor Manfred Thoden (Selsingen) mit Menschen in der zweiten Lebenshälfte ins Gespräch kommt. Weiterhin gibt es Video-Andachten und Gottesdienste, etwa aus Sittensen.