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Foto: Sassi / www.pixelio.de

Ein Kind der Stadt kehrt heim

Veranstaltung 15. Februar 2020

Einführung von Imke Weitz als Kantorin an St. Liborius und im Kirchenkreis

Imke Weitz wird nach 17 Jahren in Wittingen am 16. Februar um 9.30 Uhr im Ludwig-Harms-Haus in Bremervörde als Kantorin für St. Liborius und den Kirchenkreis eingeführt.

Nach über 20 Jahren in die Heimatstadt zurückzuziehen, ist ein Abenteuer. Auch Imke Weitz hatte gemischte Gefühle, als die Überlegung aufkam. Doch nach drei Monaten als Kantorin im Kirchenkreis und in ihrer Heimatgemeinde St. Liborius ist für sie klar: Es war die richtige Entscheidung. Am 16. Februar wird sie im Ludwig-Harms-Haus mit einem Gottesdienst in ihr Amt eingeführt.

Kantaten in der Kathedralkirche

Nicht nur die Stadt, sondern auch die Kirchengemeinde ist der 48-jährigen Musikerin bestens vertraut. Hier wurde sie getauft und konfirmiert, hier sammelte sie Erfahrungen im Jugendkreis, gestaltete Kindergottesdienste und schnupperte in die Kirchenmusik hinein. In jungen Jahren begann ihr Herz noch nicht bei klassischen Kantaten und Chorälen zu pochen. Damals begeisterte sie moderne christliche Musik, die sie etwa in der Freizeit- und Begegnungsstätte Oese kennenlernte. Zwischen Abitur und Studium leitete sie ein Jahr lang einen Jugendchor.

Dennoch führte die Leidenschaft für Musik und Gesang zu einem Studium der Kirchenmusik in Lübeck. Ein Grund: „Ich wollte unbedingt selbst musizieren und mich nicht auf das Unterrichten beschränken.“ Parallel studierte sie Gesang und schloss in Münster ein Studium der Gesangspädagogik ab. Schon zuvor in Lübeck leitete sie einen Chor an der Marienkirche. „Da konnte ich erste Erfahrungen mit Kantaten in dieser großen Kathedralkirche sammeln.“ Ganz vorne zu stehen entsprach zunächst nicht ihrem Naturell. „Ich habe mich daran gewöhnt und inzwischen dirigiere ich auch gerne Oratorien“, sagt sie mit einem Lachen.

Ein Gospelchor als „Fortbildungsprogramm“

Durch ihr Zweitstudium im Bereich Gesang sammelte Imke Weitz früh Erfahrungen mit Schauspiel, Bühnenauftritten und Opernaufführungen, auf die sie schon in ihrer ersten Stelle in Wittingen zurückgreifen konnte. „Diese Erfahrungen konnte ich gut einbringen, etwa bei Musicals und Musiktheater mit Kindern.“ Sehr vielfältig war ihre Tätigkeit während der 17 Jahre als Kreiskantorin nördlich von Wolfsburg: Sie leitete Chöre aller Altersgruppen, arbeitete mit Bands und übernahm sogar einen Gospelchor. „Das war nicht Teil des Kirchenmusikstudiums. Es war ein großes Fortbildungsprogramm, ich empfand es als sehr bereichernd.“

Diese große musikalische Vielfalt und ihre Erfahrung im Umgang mit Menschen möchte sie auch in Bremervörde und im Kirchenkreis einbringen. Besonders die Förderung von Nachwuchs, das Angebot von Stimmbildung und die Chorarbeit liegen ihr sehr am Herzen. Sie will dazu beitragen, dass wieder mehr Menschen Zugang zur Kirchenmusik bekommen – möglichst schon in der Kindheit. Deshalb will sie wie schon in Wittingen mit den Schulen zusammenarbeiten und etwa Sing-Workshops anbieten. Sie möchte Kinder ermutigen, einfach mal in die Chöre der Gemeinde hineinzuschnuppern. „Kaum etwas schafft so ein beglückendes Gemeinschaftsgefühl wie das Singen in der Gruppe“, sagt sie.

Hausmusik muss nicht immer sein

Daneben begleitet Imke Weitz die ehrenamtlichen Kirchenmusiker und Gemeinden im Kirchenkreis, organisiert und gibt Konzerte und hält natürlich Gottesdienste in Liborius. Sehr erfreut ist sie über das große musikalische Angebot dort. Neben mehreren Chören ist auch die moderne Kirchenmusik schon gut vertreten, etwa mit dem Chor „Viddel 12“ oder der Band „Water+Wine“, die in den „Primetime“-Gottesdiensten am Donnerstagabend spielt.

So viel Imke Weitz die Musik bedeutet – auch die Familie ist ihr sehr wichtig: Ihr Mann Stefan, ebenfalls Musiker, und ihre vier Kinder zwischen 10 und 15. Die trällern auch schon gerne vor sich hin. Hausmusik gibt es bei Familie Weitz trotzdem gar nicht so oft: Zuhause schaltet die Kantorin von der Musik auch gerne mal ab.