Am 1. September hat Mika Schoolmann aus Geestenseth sein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) mit der Ausrichtung Politik an der Gedenkstätte Lager Sandbostel begonnen. Ein paar Tage vorher hat Laura Keiser aus Bremervörde ihr FSJ Politik genau an dieser Stelle nach einem Jahr beendet. Mika Schoolmann ist somit nun, nach Marie-Claire Müller aus Zeven, Claas Both aus Kutenholz und eben Laura Keiser, die vierte junge Person auf der FSJ-Stelle des Gedenkstättenvereins Sandbostel e.V. In einem Interview mit Michael Freitag-Parey gibt Mika Schoolmann Einblicke in seine vielfältigen Aufgabenfelder.
MFP: Mika, wir sitzen an diesem nasskalten Tag warm und trocken in der Bibliothek der Gedenkstätte. Bis gerade eben hast du den ganzen Vormittag über mit einer Schulklasse hier auf dem historischen Gelände und auf dem Lagerfriedhof in Sandbostel gearbeitet. – Was sind insgesamt deine Aufgaben an der Gedenkstätte Lager Sandbostel?
Meine Aufgabenbereiche sind sehr vielfältig und genau das finde ich richtig gut. Im Moment arbeite ich z.B. an unserer „On-this-day“ – Reihe. Dazu sitze ich am Schreibtisch. Die Reihe erzählt von wichtigen, historischen Daten sowohl aus der allgemeinen Geschichte als auch im Besonderen aus der Geschichte des Kriegsgefangen- und KZ-Auffanglagers Stalag X B. Ich recherchiere also, muss einen Text formulieren, der dann idealerweise auch noch verständlich und ansprechend zugleich ist. All diese Texte findet man übrigens auf unserer Instagram-Seite. Wie gut, dass es auf der anderen Seite Aufgaben gibt, die mich vom Schreibtisch wegholen, so wie heute Vormittag, und mich mit Leuten, mit Schüler:innen und Konfirmand:innen arbeiten lassen. Ein Glück, dass die Schulklassen trotz der pandemischen Situation nach wie vor zu uns in die Gedenkstätte kommen können. Hier bieten wir ihnen verschiedene Zugänge, um der Geschichte dieses Ortes nachzugehen.
Des Weiteren arbeite ich gerade an einem Film-Projekt über die ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen bei uns an der Gedenkstätte. Spätestens gegen Ende meines FSJ soll ein Film darüber entstanden sein, der die verschiedenen Bereiche des Ehrenamts in der Gedenkstätte widerspiegelt. Vielleicht hilft uns der Film dabei, neue Leute zu finden, die Lust und Zeit haben, sich freiwillig in der Gedenkstätte einzubringen. Zu tun gibt es eine Menge.
Ganz aktuell sitze ich mit weiteren Kollegen an der Vorbereitung zur bundesweiten Aktion #LichterGegenDunkelheit, die am 27. Januar durch eine Lichtinstallation, an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern wird.