Was heißt das nun genau?
Es heißt zunächst mal, dass die Gemeinden eigenständig bleiben und auch jeweils die Verantwortung über ihren eigenen Haushalt behalten. Auch die Kirchenvorstände bleiben bestehen.
Ziel des „Kirchengemeindeverbandes Oerel-Hipstedt-Iselersheim-Oese“ ist es, künftig in allen Arbeitsbereichen zusammenzuarbeiten – von der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Konfirmanden über die Öffentlichkeitsarbeit, Gottesdienste, Kirchenmusik bis hin zu Senioren und der Begleitung von Ehrenamtlichen.
Was das konkret heißt, ist jetzt schon am gemeinsamen Gemeindebrief, dem regionalen ReformationsFEIERtag und den OHIO-Konficamps in Oese sichtbar.
Wie bisher schon wird es einen Regionalvorstand geben, der nun allerdings auch entscheidungsbefugt ist über Belange der Region. Auch in die Pfarrstellenbesetzung wird die ganze Region einbezogen.
Aber behalten wir dann „unseren“ Pastor / „unsere“ Pastorin?
Allen Gemeinden ist es wichtig, ihre Selbständigkeit zu behalten und auch einen „eigenen Pastor“ zu haben. Das wird auch so sein, da die Pastoren auch weiterhin in Bezug auf Kasualien (Trauung, Taufe, Bestattung) im Regelfall für ihre Gemeinde zuständig sind. Wechselseitige Vertretung ist ohnehin jetzt schon selbstverständlich.
Zugleich wird es die Aufgabe der nächsten Monate sein, gabenorientiert Schwerpunkte zu bilden und so Synergien zu schaffen – denn es geht ja darum, die vorhandenen Ressourcen bestmöglich zu nutzen. Das könnte beispielsweise heißen, dass ein/e Hauptamtliche/r sich verstärkt der Kinder- und Jugendarbeit widmet und ein/e andere/r Glaubenskurse und Erwachsenenarbeit in den Mittelpunkt stellt. Eine dritte könnte einen Schwerpunkt in der Seniorenarbeit haben, ein Vierter bei Konfirmanden.
Eine dringend zu klärende Frage wird sein, welche Rolle der bisher zu einhundert Prozent in Oerel angestellte Diakon in der Region einnimmt. Das ist eng verknüpft mit konzeptionellen Fragen – etwa nach einem gemeinsamen Konfirmandenmodell und dem Angebot von Kinder-/Jungschar-/Jugendgruppen. Ziel ist es, Nutzen und Lasten hier gerecht zu verteilen, so dass alle Gemeinden sich entwickeln und wir als Region zusammenwachsen können. Viele dieser Fragen wollen die Kirchenvorstände auf einer gemeinsamen Wochenendtagung im Oktober klären.
Sie sehen: Die Arbeit der regionalen Kooperation fängt gerade erst an und in den nächsten Monaten wird es darum gehen, die getroffene Vereinbarung mit Leben zu füllen. Klar ist aber: Wir haben die größte Klippe überschritten und dürfen jetzt gemeinsam erkunden, welche neuen Möglichkeiten sich auftun. Dabei muss keiner „das Eigene“ aufgeben, sondern die Gemeinden haben die Chance, ihren gemeinsamen Auftrag mit Leben zu füllen: Das Evangelium in die Welt zu tragen und für die Menschen in der Region da zu sein.