In seinem Studium wurde Sonneborn in der Sozialraumanalyse geschult: Man untersucht die demographische, wirtschaftliche und soziale Struktur des Gemeinwesens, in dem eine Kirchengemeinde oder kirchliche Organisation beheimatet ist. So lassen sich die Voraussetzungen und Möglichkeiten des kirchlichen Handelns besser verstehen. Hans-Christian Brandy hob hervor, wie fruchtbar es sei, dass Sonneborn dieses Instrumentarium in seine Arbeit einbringt.
Grundlage der Predigt des Regionalbischofs war ein Bibelvers, den Sonneborn selbst als Motto ausgewählt hatte: „Du stellst meine Füße auf weiten Raum.“ (Psalm 31,9) Im Kontrast dazu – so Brandy – stehe die Erfahrung, dass manche Faktoren heute das Wirken in der Kirche einengen und erschweren, z. B. die nachlassende Mitgliederzahl und Finanzkraft. Doch Gott schenke uns durch seinen Beistand auch weiterhin Freiheit und Weite, mit seiner Botschaft Menschen zu erreichen. Er ermutige uns, dabei neue Wege zu wagen. „Das haben wir noch nie so gemacht“ dürfe in der Kirche kein ernstzunehmendes Argument gegen ein neues Projekt oder eine ungewohnte Arbeitsweise sein.
„Atme in uns, Heiliger Geist“ sang die Gemeinde als Bitte um den Heiligen Geist am Anfang der Einsegnungshandlung – ein modernes christliches Lied zu Klavierbegleitung durch Kantor Andreas Borbe, ebenso wie die anderen Lieder, die Sonneborn für den Gottesdienst ausgewählt hatte. Außer vom Regionalbischof wurde er auch von vier Assistierenden für seinen Dienst gesegnet: seiner Schwester, einer langjährigen Freundin, einem Studienfreund und dem Zevener Pastor Martin Knapmeyer.
An den Gottesdienst schloss sich ein Empfang im neuen St.-Viti-Gemeindezentrum an. Die Grußworte kamen von Menschen, die den Diakon bisher auf seinem Weg begleiteten, aber auch von Personen, die ihn erst in Zeven kennenlernten. Vielfältige Facetten seiner Persönlichkeit und seiner Talente kamen dabei zur Sprache, z. B. seine musikalische Begabung und seine Freude am Singen. Es wurde gewürdigt, wie engagiert er in die Arbeit in der Kirchengemeinde eingestiegen ist und schon manche neuen Impulse gegeben hat, etwa durch einen Jugendgottesdienst und durch die Kinderkirche. Lacher erntete die Evangelische Jugend Zeven mit dem Potpourri an Geschenken, die sie Sonneborn übergab, und die alle einen persönlichen Bezug zu ihm haben. Darunter befindet sich eine Kochschürze mit dem Motto und Logo der Evangelischen Jugend. Sie erinnert daran, dass der Diakon die jüngste Jugend-Sommerfreizeit in Schweden nicht nur leitete, sondern auch selbst das Essen für die Teilnehmenden und Mitarbeitenden zubereitete.
Das letzte Wort gehörte natürlich Diakon Sonneborn selbst – er bedankte sich sichtlich gerührt für alle freundlichen Worte, für die Geschenke und für die Gestaltung der Einsegnungsfeier.